Madeira “ Blume des Ozeans“. Die Atlantikinsel verzaubert alle mit ihrer Blütenpracht
Madeira gehört zu Portugal und liegt ungefähr 1000 km von Lissabon und 600 km von Marokko entfernt im Atlantik. Es ist durch Vulkane entstanden.
Im 6. Jahrhundert waren schon Phönizier auf der Insel. Danach allerdings geriet sie aus dem Blickfeld der Europäer.
Daher wurde sie erst wieder vor 600 Jahren von einem Seefahrer zufällig nach einem Sturm entdeckt und für Portugal in Besitz genommen.
Seitdem bildet Madeira mit den kleineren Inseln Porto Santo (bewohnt) und den Ilhas Selvagens und Ilhas Desertas eine autonome Provinz Portugals.
Die Inselhauptstadt ist Funchal.
Weil im 19. und 20. Jahrhundert die englische „Upper-Class“ hier urlaubte, könnt ihr euch mit Englisch problemlos verständigen. Einige verstehen sogar Deutsch, aber die Muttersprache ist Portugiesisch.
Madeira hat ein bisschen weniger als 270.000 Einwohner, die auf einer Fläche von ca. 800 Quadratkilometern leben.
Dazu kommen jährlich nahezu 1 Million Touristen.
Die Masse landet auf dem Cristiano-Ronaldo-Flughafen. Die meisten Tagestouristen kommen nur für einige Stunden mit dem Kreuzfahrtschiff. Doch auch die Fähren bieten eine Möglichkeit, nach Madeira zu reisen.
Zeitverschiebung ist 1 Stunde nach hinten und deswegen ist es 1 Stunde früher in Madeira als in Mitteleuropa.
Madeira bietet viel Natur und in der Inselmitte erheben sich Berge bis auf 1.900 Meter. Die großen Höhenunterschiede musstet ihr früher über steile Straßen mit vielen Serpentinen mühsam überwinden. Dagegen sind sie heute durch (mit EU-Fördergeldern) neu gebaute Straßen und Tunnel problemlos befahrbar. Auch Busse fahren regelmäßig alle wichtigen Ziele an. Falls ihr unabhängig bleiben wollt, nehmt euch einfach ein Mietauto!
Die Vegetation von Madeira kann man in 3 Zonen einteilen:
In den Küstengebieten leben die meisten Madeirer und haben sie durch Landwirtschaft und Gartenanlagen gestaltet.
Von den ursprünglichen Pflanzen sind vor allem Sträucher, Kräuter und Sukkulenten und auch der Drachenbaum noch vorhanden.
In ca. 300 m Höhe findet ihr in den feuchten Lorbeerwäldern noch uralte Pflanzenarten. Sie erinnern an die Vegetation zu Dinosaurier-Zeiten. Man kann sich hier gut vorstellen, wie ein Saurier aus dem Unterholz bricht.
Daran schließt sich der Heidewald an, wo typische niedrigere Heidepflanzen wachsen.
Im höheren Gebirge existieren Eiben und Zedern-Wacholdern. Auch Veilchen und andere endemische Blumen gibt es hier und du findest riesige Gräser und Farne.
Am Straßenrand wachsen wild Agapantus oder andere Pflanzenarten. Viele davon kennt ihr bei uns nur aus dem Blumenladen.
Die Tierwelt Madeiras ist recht bescheiden.
In den Gewässern rund um die Insel existieren vorwiegend Tiefseefische, wie Schwertfisch, Rotbarsch und Schellfisch. Auch Papageienfische, Brassen, Sardinen und Thunfisch leben im Ozean.
Aber sogar Säugetiere wie Wale, Delphine und Mönchsrobben schwimmen im Atlantik rund um die Insel.
Es gibt rund 40 Vogelarten und die „Kleine Mauereidechse“, aber Schlangen leben auf Madeira nicht.
Schon Kaiserin Sisi liebte das Klima auf Madeira, weil es das ganze Jahr Temperaturen um die 20 Grad hat. Im Winter regnet es auch mal, daher reist ihr am besten zwischen April und Oktober auf die Insel.
Madeira ist eigentlich keine typische Badeinsel. Trotzdem, genießt zwischen Juli und Oktober den warmen Atlantik! Nutzt die teils künstlich angelegten Strände oder alternativ die, in die in schroffe Felsen hineingebauten Meerwasser-Schwimmbecken.
Das ganze Jahr über ist das Klima bestens für Trekking-Touren geeignet.
Die Haupteinnahmequelle von Madeira ist der Tourismus.
Während früher eher die älteren Herrschaften das gemäßigte Klima und die Schönheit der Insel genossen, treffen sich heute alle Generationen auf Madeira.
Steuervergünstigungen lockten aber auch viele Unternehmen auf die Insel. Einige Reedereien haben ihren Sitz auf Madeira.
Sehr wichtig ist die Landwirtschaft, denn der fruchtbare Boden und das subtropische Klima ermöglichen den Anbau vieler Obst- und Gemüsesorten. Sie werden hauptsächlich exportiert.
Raffiniert: Schon im 15. Jahrhundert dienten spezielle Kanäle (Levadas) auf Madeira zur Bewässerung von Äckern und Plantagen.
Den berühmten Madeira-Wein, einen Likörwein keltern die Einwohner Madeiras schon fast 500 Jahre.
Auch Fischwirtschaft, Blumenanbau, Korbwaren und Stickerei sind Wirtschaftszweige, die erwähnenswert sind.
Die Wege neben den Bewässerungskanälen, den Levadas, sind hervorragende Wanderwege. Einst dienten sie der Instandsetzung der Wasserläufe, jetzt den wanderfreudigen Touristen.
Ihr findet sie auf der ganzen Insel und geht sie alleine oder mit einer Gruppe.
Sie führen durch spektakuläre Schluchten, zu wunderschönen Wasserfällen und Tunneln.
Je nach Tages- oder Jahreszeit sind viele Leute gleichzeitig unterwegs. Nutzt den frühen Morgen oder den Spätnachmittag weil die Strecken jetzt nicht so überlaufen sind.
Ein ganz besonders schöner Weg führt über das Cabo de Sao Lourenco am Ostzipfel Madeiras. Hier findet ihr unvergessliche Aussichten. Es gibt wilde Felsformationen. Schaut auf den tosenden Atlantik! Die Fülle von Farben machen diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Auch hier gilt: Zu bestimmten Zeiten kann es sehr voll auf den schmalen Pfaden werden und für das ein oder andere tolle Fotomotiv müsst ihr Schlange stehen.
Benutzt Wanderstöcke, denn die Wege auf Madeira sind oft sehr uneben!
Auch im Hochgebirge gibt es tolle Wanderrouten mit fantastischen Ausblicken.
Madeira ist nicht sehr groß. Von oben seht ihr fast immer die Küste.
Gerne blockiert in den Hochlagen die ein oder andere freilaufende Kuh mal die Straße und nimmt sich viel Zeit, sie wieder freizugeben.
Es gibt viel zu sehen auf der schönen „Blumeninsel im Atlantik“.
Die schönsten Orte Madeiras haben wir euch mit weiteren Infos in der
Sammlung „Blumeninsel Madeira“ nochmal einzeln aufgelistet
Vor allem in der Hauptstadt Funchal gibt es einiges zu erleben. Die Altstadt beeindruckt mit Herrenhäusern und Palästen, und viele Kirchen und die wunderschön gestalteten Parks laden zum Bummeln und Besichtigen ein.
Auch die kleineren Orte haben viel zu bieten: Nette Hafenanlagen, bunte Fischerboote oder einfach auch die einmalige Lage in der reizvollen Landschaft.
Ein Highlight ist das Cabo Girao, welches mit 560 m eine der höchsten Steilküsten Europas bildet. Wer schwindelfrei ist, kann durch den Glasboden die Terrassenfelder und das Meer von ganz oben sehen. Mutige Paraglider nutzen das Cap als Startpunkt für ihre Flüge. Eine Seilbahn führt bis unten ans Meer oder aber hinauf bis nahe an den Aussichtspunkt.
Ihr liebt Tiere liebt und werdet nicht seekrank? Bucht eine Bootstour! Dabei könnt ihr Wale und Delphine in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.
Im Norden gibt es Freibäder, die direkt in die schwarzen Felsen hineingebaut sind. Das ist eine ganz besondere Art zu baden, gleichzeitig schützt es euch vor den rauen Atlantikwellen.
Auch Porto Moniz liegt an der Nordküste. Hier gibt es ein Meerwasseraquarium.
In Sao Vicente ist das Besucherzentrum Grutas e centro do Vulcanismo. Hier könnt ihr euch über den vulkanischen Ursprung Madeiras informieren und dabei einige Höhlen besichtigen, die durch erstarrte Lava entstanden sind. Beindruckend sind die bizzaren Basaltfelsen, die raffiniert angestrahlt werden.
Außer Wandern, gibt es natürlich noch viele andere Möglichkeiten, sich auf Madeira sportlich zu betätigen:
Canyoning-Touren, Rafting-Ausflüge, Tauchen, Segeln oder mit dem Mountainbike die Insel erkunden, sind nur einige davon.
Jährlich am 2. Wochenende nach Ostern begrüßen die Einwohner Madeiras den Frühling in Funchal. 2 Tage lang könnt ihr auf dem „Festa do Flor“ bei verschiedenen Umzügen und dem berühmten Blumenkorso die bunte Blütenpracht der Insel bewundern. Wunderschön geschmückte Wagen und Fußgruppen ziehen bei diesem Umzug durch die Stadt. Alles in Funchal ist mit Blumen und Blüten liebevoll per Hand sehr kreativ geschmückt.
Zu Beginn der Weinlese Ende August, Anfang September wartet im Inseldorf Estreito de Câmara de Lobos das Insel-Weinfest auf euch. Dabei gibt es noch traditionelle Rituale. Eines ist das traditionelle Traubentreten, ein anderes die Kolonne der Weinbauern.
Zeitgleich könnt ihr mit den Einheimischen in Funchal ein Folklorefest feiern.
Probiert überall die tollen Spezialitäten Madeiras und den Wein!
Auf der Nachbarinsel Porto Santo lernte Christopher Kolumbus übrigens seine Frau kennen. Im September startet dort ein Festival zu Ehren des großen Seefahrers.
Das Festival stellt in Theateraufführungen, Musikveranstaltungen und Umzügen den damaligen Zeitgeist dar, und ihr fühlt euch mancherorts an den Schauplatz von „Fluch der Karibik“ versetzt. Was für tolle Piraten-Outfits die Leute hier tragen!
Die gefährlichste Auto-Rallye Europas heißt Wein-Rallye. Dabei bekommen Fahrer und Beifahrer zum Start und im Ziel ein Gläschen Madeira-Wein, denn vielleicht müssen sie sich Mut antrinken. Schließlich führt die fast 900 km lange Strecke 3 Tage lang über die gesamte Insel. Die engen Kurven sind eine große Herausforderung für Piloten und Copiloten. Start und Ziel sind in Funchal.
Jährlich Ende Juni beginnt die Volta à Madeira Classic Rallye, und wer auf alte Autos steht: Die wunderschönen Oldtimer und ihre Fahrer fahren in vier Tagen ca. 400 km durch Berg und Tal. Dabei tragen sie Original-Autofahrer-Outfits vergangener Zeiten und bieten einen tollen Anblick.
Der Sommer auf Madeira wird durch dieses Festival begrüßt, denn an allen Juni-Wochenenden sind die verschiedenen Stadtteile von Funchal im Wettstreit miteinander, wer das spektakulärste Feuerwerk bietet.
Besucht die vielen Feuershows sowie die Musikaufführungen! Sie werden vermischt mit anderen weltlichen als auch religiösen Feierlichkeiten und somit zu einem einzigartigen Event.
Wie wäre es zum Jahreswechsel mit dem legendären Silvester-Feuerwerk in Funchal? Ihr könnt das Spektakel entweder von verschiedenen Hotels oder vom Hafen aus beobachten. Viele Stände bieten Köstlichkeiten zu essen und zu trinken an. Ein Beispiel dafür ist der berühmte Poncha: Er wird mit Zitronensaft oder Passionsfrucht und Aquardente gemixt und schmeckt wirklich sehr lecker!
Auf Madeira wird gerne ausgiebig gefeiert, daher ist auch der Karneval auf Madeira ein mehrtägiges Event. In Funchal ziehen zahlreiche Samba-Gruppen tanzend durch die Stadt, als wäre es in Rio de Janeiro. Das ist in Europa einzigartig. Welch ein farbenprächtiges Schauspiel!
Die schönsten Orte Madeiras haben wir dir mit vielen Infos in der Sammlung „Blumeninsel Madeira“ nochmal einzeln aufgelistet