Mautbestimmungen in der EU

Monika Hauck  -  28.06.2019

Damit du noch besser, schneller und unkomplizierter in den Urlaub fahren kannst, haben wir uns für dich über Mautbestimmungen in der EU informiert.

Was du über Mautbestimmungen wissen musst

Wusstest du, dass neun von 28 Ländern in der Europäischen Union eine streckenbezogene Maut haben? Das bedeutet, dass du als Pkw-Fahrer in Ländern wie Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien erstmal eine Gebühr zahlen musst, um die Autobahnen dort zu benutzen. Berechnet wird die streckenbezogene Maut aus deiner zurückgelegten Kilometeranzahl.

In acht weiteren Ländern – Bulgarien, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn – benötigst du für Fahrten auf Autobahnen und auch auf Schnellstraßen eine Vignette. Vignetten sind zeitlich begrenzt, das heißt, du kannst dir eine für ein paar Tage, Monate oder eine Vignette für ein Jahr kaufen.

Es gibt aber auch Länder in der EU, die eine Sondermaut für Brücken, Tunnel und Pässe verlangen. Beispiele hierfür sind Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden. Diese Gebühren musst du zusätzlich zahlen.

Maut in den Alpen: Das kosten Tunnel und Pässe

Einer der teuersten Wege in den Süden ist über die Alpen. Es spielt dort keine Rolle, ob du schon eine streckenabhängige Maut oder eine zeitlich begrenzte Vignette gekauft hast: in den Alpen kosten viele Pässe, Tunnel oder Brücken extra.

Die Gebühren errechnen sich beispielsweise nach der jeweiligen Länge eines Tunnels. Du kannst von 5,50 € für den österreichischen Bosruck-Tunnel bis zu 44,40 € für den Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien zahlen. Lass dir die Mautgebühren doch ganz einfach berechnen, dadurch bekommst du einen besseren Überblick über deine Reisekosten.

Elektronische Maut

Durch die zunehmende Digitalisierung gibt es immer mehr Länder, die bei bestimmten Streckenabschnitten auf elektronische Bezahlsysteme setzen, wie beispielsweise Portugal und Polen. Dort werden die gefahrenen Kilometer über einen zu erwerbenden Transponder erfasst. Für Ungarn, Rumänien und die Slowakei hingegen benötigen Autofahrer eine E-Vignette.

Auch in Österreich gibt es seit November 2017 neben der Klebevignette eine digitale Vignette. Diese kannst du zwar bestellen, aber achte darauf, dass die Vignette erst 18 Tage nach der Bestellung im Internet oder über die App gültig ist. In London, Dublin und auch nördlich von Mailand gibt es Streckenabschnitte, für die sich Reisende sogar vorab im Internet registrieren müssen.

Durch die Digitalisierung an den Mautstationen kommt es jedoch immer häufiger zu technischen Schwierigkeiten bei den Bezahlsystemen. Falls du deswegen deine Maut nicht korrekt gezahlt hast, musst du trotzdem mit Nachforderungen und Bußgeldern rechnen.

Maut-Verstöße

Hältst du dich nicht an die Regeln, kann das zu einem Maut-Verstoß werden. Egal, ob du dir keine Vignette gekauft oder sie nicht richtig an der Windschutzscheibe befestigt hast, du musst deswegen mit Bußgeldern in Höhe von 150 – 800 € rechnen. Bevor du also Strafe zahlst, lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die richtige Anwendung von Vignetten zu werfen.

Informierst du dich als Tourist nicht ausreichend, können dich die digitalen Mautsysteme oft unvorbereitet treffen, denn auch hier gibt es immer wieder aktuelle Neuerungen. Hast du zum Beispiel schon gewusst, dass immer mehr Städte die Umweltplakette fordern? Bist du mit dem Auto in einer dieser Städte unterwegs, musst du diese Plakette mindestens 15 Tage vor Reiseantritt bestellen.

Gibt es jetzt Maut in Deutschland?

Seit 2017 wird über Mautgebühren in Deutschland diskutiert. Was genau passiert da eigentlich und was heißt das für die Deutschen?

Die Ideen hinter der Einführung der Pkw-Maut ist, dass Pkw-Halter in Deutschland sich an den Kosten für Straßenbau- und Sanierung beteiligen sollen. Die Mautgebühren sollen jedoch mit der Kfz-Steuer einhergehen, sodass die deutschen Autofahrer finanziell nicht mehr zahlen müssen. Ausländer auf deutschen Straßen können sich aussuchen, ob sie eine Vignette für zehn Tage, zwei Monate oder ein ganzes Jahr kaufen wollen.

Laut Österreich und den Niederlanden verstößt diese Idee aber gegen das Europäische Gesetz „Diskriminierungsverbot aus Gründen der Staatsangehörigkeit“. Sie kritisieren, dass durch die einhergehende Kfz-Steuer der Deutschen die Kosten ausschließlich von Autofahrern von anderen EU-Staaten getragen werden. Am 18. Juni 2019 hatte die Klage Erfolg und die Maut wurde vom Europäischen Gerichtshof als rechtswidrig eingestuft. Stand jetzt heißt das also, dass es weiterhin vorerst keine Mautgebühren gibt.

Wie du also siehst, bleibt die Lage in Deutschland weiterhin spannend. Ganz abgeschlossen ist das Thema nämlich noch nicht.

Wenn du also in den Urlaub fährst, empfehlen wir dir, dich über die aktuellen Lagen der Mautgebühren zu informieren. Dadurch entgehst du spontanen Überraschungen, kannst dein Budget genauer einteilen und kommst gelassener im Urlaub an.

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